INNOVATIONSPREIS 05 der freien
Kulturszene Wiens
Bereits zum zweiten Mal wurde der Innovationspreis
05 der freien Kulturszene Wiens, diesmal am 1. Dezember
2005 im schikaneder Kino vergeben.
Preis in der Kategorie "Projekte
in der Stadt Wien"
Fluc/Verein Künstlergruppe Dynamo
mit Fluc_2 + Fluc Wanne
Das Fluc besteht seit Mai 2002 und veranstaltete am
Wiener Praterstern seit seiner Öffnung über 400 Konzerte
für experimentelle, elektronische und improvisierte
Musik. Zudem wurden zahlreiche zeitgenössische Kunstprojekte
im öffentlichen Raum, Ausstellungen, Klanginstallationen,
Lesungen, Performances, Filmvorführungen, Theaterabende,
sowie tägliche DJ- Abende mit lokalen und internationalen
KünsterlerInnen organisiert: www.fluc.at
Einreichung
Fluc / Künstlergruppe Dynamo
Preis in der Kategorie "Internationaler
Austausch"
Im_Flieger / TERRAINS FERTILES 05
Tanz Theater Performance
Terrains Fertiles ist ein Kooperationsprojekt, das die
Ausarbeitung und Konsolidierung eines europäischen Netwerkes
von KünstlerInnen, Kulturschaffenden und Räumen in Frankreich,
Österreich und Rumänien unterstützt und die Realisierung
und Mobilität von (jungen) künstlerischen Projekten
im Bereich von zeitgenössischem Tanz/Performance und
angrenzenden Kunstformen, als auch im Sinne eines erweiterten
Kunstbegriffes fördert: www.terrainsfertiles.org
Einreichung
Tanz Theater Performance / im-flieger
Zum Vergabeverfahren
Nach den diskussionsreichen Projektpräsentationen am
20. November im TopKino, bei denen die 32 eingereichten
Projekte 2005 präsentiert und mit einem vierköpfigen
Beirat diskutiert wurden, waren sowohl die Mitglieder
der IG Kultur Wien, die Einreichenden und der Beirat
eingeladen - bei gleichem Stimmrecht! - zu votieren.
Die Ergebnistabellen
Projekte
in der Stadt Wien
Internationaler
Austausch
Der Beirat
Katrin Feßler (derStandard.at, Kulturredakteurin)
Hans Bernhard (Künstler; UBERMORGEN.COM, etoy)
Angela Eder (Dramaturgin, Theaterwissenschafterin; artminutes,WOLKE
7)
Fahim Amir (Kunsttheoretiker, Lehrauftrag der Akademie
der bildenden Künste Wien)
Der Beirat des Innovationspreises 2005 sprach in der Kategorie
"Projekte in der Stadt Wien" folgenden fünf Projekten
(gelistet nach Projektnummern) seine lobende Empfehlung
aus:
001
Theaterkombinat - die mit ihrem
Projekt "palais donaustadt - ein temporärer kunstraum
in der donau-city" einen nahezu toten öffentlichen
Raum in der "Peripherie" als spannenden Wahrnehmungs-,
Kommunikations- und Aktionsraum entdeckt haben. Palais
donaustadt wurde mit ästhetisch minimalen Mitteln
gestaltet, spartenübergreifend bespielt und erreichte
dadurch – nicht zuletzt durch partizipative Angebote
- breite und bisher kaum erreichbare Publikumsschichten.
Formal konsequent erschien auch die durchgängige
Thematisierung von Mitteln und Charakteristika des gewählten
Raumes in den Teilprojekten.
007
PhonoTAKTIK - für das Projekt
"Picknick am Wegesrand im Palais Donaustadt". Unter dem
Motto "Ich habe gratis, aber nicht umsonst gespielt" wurde
ein Programm entworfen, das Vertreter der gesamten Wiener
Elektronikszene versammelte und Lebendigkeit und Vielfalt
der aktuellen Wiener Musikszene widerspiegelte. Ziel war
es mit diesem kräftigen Lebenszeichen, Vorstellungen
und Forderungen an eine gegenwärtige und zukünftige
Musikstadt Wien, positiv zu formulieren. Für diesen
Zukunftsentwurf und das Sensibilisieren für musikalische
Anliegen spricht der Beirat seine Empfehlung aus.
017
Michael Kargl - für seine Initiative
mit "Calls" eine Plattform und Service-Leistung zu realisieren,
die "Ausschreibungen" für Kunst- und Kulturschaffende
listet. Eine Idee, die auf die zunehmend wirtschaftlich
prekäre Situation der Kulturschaffenden reagiert,
jedoch nicht bestehende Konkurrenzsituationen verschärft,
sondern im Sinne des Community-Gedankens Synergien und
Austausch ermöglichen und anregen möchte.
019
Fluc / Verein Künstlergruppe
Dynamo - für die Entscheidung, mit dem Fluc einen
zukunftweisenden Veranstaltungsort an einem außergewöhnlichen,
bisher stadtplanerisch vernachlässigten Ort der Stadt
– dem Praterstern - zu etablieren. Es entstand ein
lebendiges Zentrum, das sich den unterschiedlichsten Öffentlichkeiten
gleichermaßen öffnet und in Programmatik und
Partizipation "fluc-tuierend" bleibt. Durch die Beharrlichkeit
ihrer Betreiber wird das Fluc nach der umbaubedingten
Zwangsschließung ganz in der Nähe als FLUC
2 und der angeschlossenen FLUC WANNE fortbestehen. Bewegung
und Veränderung wird auch durch die neue modulartige
Container-Architektur symbolisch unterstützt. Das
Engagement von Dynamo erhält daher die Unterstützung
des Innovationspreis-Beirates.
020
Monochrom– die mit ihrem konsumkritischen
Projekt "Nix kaufen, viel sparen?" erneut die vielfältigen
und sich stets erweiternden Spiel- und Handlungsformen
des KünstlerInnenkollektivs vorführen. Der wirklich
postive Aspekt ist das explizite „dagegen sein“
(kauf nix!), speziell in Zeiten des „taktischen
affirmierens“ muss die einfach wirkende Antikonsum-Strategie
als zukunftsträchtige und intelligente Multilayer-
Aktionsleistung interpretiert werden.
Zudem vereint Monochrom auch in diesem Projekt erneut
auf ihre einzigarte Weise verschiedene Medien und Kunstformen
zu einem „zeitlosen“ Output-Mix.
Der Beirat
des INNOVATIONSPREIS 05 sprach in der Kategorie "Internationale
Projekte" folgenden Projekten seine lobende Empfehlung
aus:
001
Im_flieger für das mit Frankreich
und Rumänien koorganisierte Tanz-Theater-Performance
Projekt "Terrains Fertiles 05". Das Projekt entwickelte
innovative und nachhaltige Wege für internationale
Kooperationen im Bereich Nachwuchsförderung. Darüberhinaus
wurden ungewöhnliche Spielorte für Tanz und
Performance erschlossen.
007
Matsune & Subal Production
für ihr Projekt "store". Die klare Konzeption und
professionelle Durchführung bei reduziertem Einsatz
der ästhetischen Mittel konnte den Beirat ebenso
überzeugen wie die spannende und spielerische Auseinandersetzungen
mit den Themenfeldern "Kunst –Marke -Markt" und
die kritische Hinterfragung zeitgenössischer Kommodifikation.
Ein Projekt, das sich auch durch hohe örtliche
Flexibilität auszeichnet, da es in den verschiedensten
Handlungsräumen funktioniert.
Preisverleihung und Party
fanden am
Donnerstag, 1. Dezember, 20 Uhr
im Schikaneder Kino, Margaretenstr. 24, 1040 Wien
mit freundlicher Unterstütung von statt.
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