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HOR 29. Novembar

Projektbeschreibung

HOR 29 Novembar wurde im Oktober 2009 ins Leben gerufen. Am Anfang
stand die Idee von Aleksandar Nikolić und Saša Miletić, einen Chor zu
gründen, wo jeder mitmachen kann, der singen will. Singen zu können oder
musikalische Ausbildung generell war (und ist) keine Voraussetzung. Dem
Aufruf folgten viele Interessenten, vor allem aus den EX-Jugoslawischen
Ländern.

Der Chor singt vor allem jene Lieder, die aus der Zeit von Titos
Jugoslawien stammen, die sich aber vor allem mit der Arbeiter – und
Partisanenbewegung beschäftigen. Mit der Zeit wurde das Repertoire
allerdings erweitert – sowohl die Musikgenres als auch die
Internationalität der Lieder sind bunter geworden. Es wird in allen
Sprachen des ehemaligen Jugoslawiens gesungen: Slowenisch, Kroatisch,
Serbisch, Mazedonisch, Albanisch. Die Tätigkeit des Chors erschöpft sich
jedoch keineswegs im jugonostalgischen Besingen untergegangener bzw.
gewaltsam zerstörter Lebenswelten und Identitätskonzepte am Balkan. Zum
einen sollen demnächst sowjetische, deutschsprachige und andere
nichtjugoslawische Lieder eingeübt werden, zum anderen wird die
praktische Arbeit am Repertoire von ständiger inhaltlicher Diskussion
begleitet, in erster Linie zum Thema Jugoslawien, aber auch zu aktuellen
Entwicklungen in der Region (z.B. Arbeiterproteste in Serbien) und in
Österreich. Die Debatten finden sowohl bei Proben statt – das
Musikalische muss manchmal ganz dem Politischen weichen, so werden
Proben schon mal kurzerhand in Plena umfunktioniert -  als auch über die
Mailingliste des Chors. Ob derartige Diskussionen mittel- und
langfristig den Chor um eine politisch-aktivistische Dimension
bereichern werden, wird sich noch zeigen.

Der Chor beschäftigt sich intensiv mit der Geschichte und der Rolle des
sog. »Gastarbeiters« in der österreichischen Gesellschaft. So wurde der
allererste Auftritt des Chors vor dem ehemaligen Klub "Mladi Radnik"
("Der junge Arbeiter) gehalten, dem ersten jugoslawischen Kulturverein
in Österreich, (gegr. Am 29. Novembar, Tag der Republik Jugoslawien, 1969).

„Hor 29. Novembar“ unterstützt alle progressiven Ideen und solidarisiert
sich mit diversen politischen Bewegungen, die sich für die Rechte der
MigrantInnen, Studenten und jene anderer »problematischer« Gruppen
einsetzen."

Selbstbeschreibung


Aleksandar Nikolić   Bildender Künstler, Filmemacher, Forscher,Performer. Beteiligt an verschiedensten Aktionen und Projekten: Serious Pop, Erotische Union, Slum TV.

Saša Miletić   Studium der Theater-, Film und Medienwissenschaft in Wien. Seit 2001 viele Kurzfilmprojekte. Seit 2008 als Musiker tätig mit der Alternative-Rock Band Fear Eats Soul und Solo als Slavooy Zhizheq Jr. DJ und Journalist für die Musikzeitschrift skug.

Zorana Janjić.  2001 Modedesign -Studium in Paris. Sammelte Erfahrung in Haute Couture-Häusern wie Christian Dior Couture, Jean Charles de Castelbajac, Franck Sorbier, Givenchy und Morgan. Seit 2007 eigene Kollektionen und performative Projekte. Seit 2008 Leitung der LOMOGRAPHY Modeabteilung. 

Jasmina Janković   Germanistikstudium in Belgrad und Salzburg. Freiberufliche Übersetzerin und Gerichtsdolmetscherin in Wien. Beteiligung und Mitarbeit an diversen Projekten zum Thema Migration und Antirassismus.

Petra Popović   Romanistik- und Filmstudium in Salzburg, Wien, Rom und Aix-en-Provence, Kulturmanagement-Ausbildung am Institut für Kulturkonzepte in Wien, Filmproduzentin, Mitbegründerin des "This human world-Festivals der Menschenrechte", Filmkuratorin und freie Autorin für "skug". Schauspielerin u.a. beim “Théâtre français de l’Université de Salzbourg", beim Gods Entertainment Straßentheater "Antonin Artaud", Sängerin bei Fear Eats Soul.

Dejan Muhamedagić    Aufgrund seiner Arbeit verbringt er viel zu viel Zeit vor dem Computer.

Giulia La Mattina    Magister in Zeitgeschichte an der Universität von Pisa (2007)  Doktorandin in Österreichischer Geschichte an der Universität von Turin (2007-2010).

Aleksandar Backović    Medizinstudium in Belgrad und Innsbruck. Arbeitet als Research Scientist bei Baxter Bioscience.

Uroš Miloradović   Literaturstudent, Philologe und Journalist. Geboren 1974 in Belgrad. Arbeitet als Journalist für das Migrantenmagazin KOSMO. Projektleiter bei diversen NGOs im Bereich Fundraising.

Ljubomir Bratić     Arbeitet in Kunst und Politik, Politischem Antirassismus, Migrationsgeschichte Österreichs, Selbstorganisation von MigrantInnen.

Željko Jančić Zec    Bildender-, darstellender- und Medienkünstler. Als multimedialer Künstler hatte er Auftritte und Ausstellungen in Europa und Amerika. Choreograph und Regisseur, unterrichtet Tanz, Körpertheater und Schauspiel.

Stojan Vavti    Musiker in verschiedensten Formationen Mitarbeit bei Theaterproduktionen. Veröffentlichungen in Studentenzeitschrift, Bibliographie der literarischen Übersetzungen vom slowenischen ins Deutsche. Lebt und arbeitet in Wien.