AUSWAHLVERFAHREN
Die Preisträgerprojekte
werden durch die Mitglieder der IG Kultur Wien, die Einreichenden sowie
einen Beirat gewählt.
Die Auswahl der
Preisträgerprojekte erfolgt nach einer Projektpräsentation am
Sonntag, dem 20. November in der Zeit von 10 – 18 Uhr im Top Kino
(kleiner Saal) durch ein Voting aller berechtigten
Entscheidungsträger (s. u.).
Vergeben werden können
je 3, 2 und 1 Punkt(e) pro Kategorie. Die Entscheidung für die
Preisträgerprojekte fällt am Tag vor der Preisverleihung am
30. November 2005, das ist auch der Stichtag zum Mitvotieren. Die
Preisverleihung findet am 1. Dezember 2005 im Rahmen einer
öffentlichen Veranstaltung im Schikaneder, 20 Uhr statt.
Wahlberechtigt sind alle
Mitglieder der IG Kultur Wien, die EinreicherInnen und der Beirat.
Jedes Mitglied hat eine Stimme.
Neben ihrer, die
Präsentationsabende begleitenden Funktion, votiert jedes Mitglied
des Beirats wie ein Mitglied und kann somit pro Kategorie
gemäß den Wahlmodalitäten je 6 Punkte vergeben. Das
selbe gilt für die Einreichenden.
Im Falle eines
Punktegleichstandes übernimmt der Beirat zusätzlich eine
Schiedsfunktion, d. h. er gibt bei Punktegleichstand den Ausschlag bei
der Bestimmung des Preisträgerprojekts.
Dem Ausschreibungsthema 'Off
road - Navigating the future / Off road - Navigationen der Zukunft'
folgend will die IG Kultur Wien auch auf der Metaebene der
Preisinitiative neue Wege der Projektreflexion und Preisvergabe
erproben. Eine Innovationspreis-Arbeitsgruppe entwickelte ein Modell,
das den immanenten Reflexionsprozess verstärkt öffentlich
macht: Die Funktion des Beirats sieht eine Unterstützung in der
Präsentation vor. Die Mitglieder des 'Innovationspreis-Beirats mit
erweiterten Agenden' sind gleichermaßen stimmberechtigt wie die
Mitglieder der Interessengemeinschaft und die EinreicherInnen.
Der Beirat
Fahim Amir
(Kunsttheoretiker, Lehrauftrag an der Akademie der bildenden
Künste Wien, Politikwissenschaftler)
Katrin Feßler (derStandard.at, Kulturredakteurin)
Hans Bernhard (Künstler; UBERMORGEN.COM, etoy)
Angela Eder (Dramaturgin, Theaterwissenschafterin; Leitung von
artminutes und WOLKE 7)
Der
Beirat des Innovationspreises 2005 spricht in der Kategorie "Projekte
in der Stadt Wien" folgenden fünf Projekten (gelistet nach
Projektnummern) seine lobende Empfehlung aus:
001
Theaterkombinat - die mit
ihrem Projekt "palais donaustadt - ein temporärer kunstraum in der
donau-city" einen nahezu toten öffentlichen Raum in der
"Peripherie" als spannenden Wahrnehmungs-, Kommunikations- und
Aktionsraum entdeckt haben. Palais donaustadt wurde mit ästhetisch
minimalen Mitteln gestaltet, spartenübergreifend bespielt und
erreichte dadurch – nicht zuletzt durch partizipative Angebote -
breite und bisher kaum erreichbare Publikumsschichten. Formal
konsequent erschien auch die durchgängige Thematisierung von
Mitteln und Charakteristika des gewählten Raumes in den
Teilprojekten.
007
PhonoTAKTIK - für
das Projekt "Picknick am Wegesrand im Palais Donaustadt". Unter dem
Motto "Ich habe gratis, aber nicht umsonst gespielt" wurde ein Programm
entworfen, das Vertreter der gesamten Wiener Elektronikszene
versammelte und Lebendigkeit und Vielfalt der aktuellen Wiener
Musikszene widerspiegelte. Ziel war es mit diesem kräftigen
Lebenszeichen, Vorstellungen und Forderungen an eine gegenwärtige
und zukünftige Musikstadt Wien, positiv zu formulieren. Für
diesen Zukunftsentwurf und das Sensibilisieren für musikalische
Anliegen spricht der Beirat seine Empfehlung aus.
017
Michael Kargl - für
seine Initiative mit "Calls" eine Plattform und Service-Leistung zu
realisieren, die "Ausschreibungen" für Kunst- und Kulturschaffende
listet. Eine Idee, die auf die zunehmend wirtschaftlich prekäre
Situation der Kulturschaffenden reagiert, jedoch nicht bestehende
Konkurrenzsituationen verschärft, sondern im Sinne des
Community-Gedankens Synergien und Austausch ermöglichen und
anregen möchte.
019
Fluc / Verein
Künstlergruppe Dynamo - für die Entscheidung, mit dem Fluc
einen zukunftweisenden Veranstaltungsort an einem
außergewöhnlichen, bisher stadtplanerisch
vernachlässigten Ort der Stadt – dem Praterstern - zu
etablieren. Es entstand ein lebendiges Zentrum, das sich den
unterschiedlichsten Öffentlichkeiten gleichermaßen
öffnet und in Programmatik und Partizipation "fluc-tuierend"
bleibt. Durch die Beharrlichkeit ihrer Betreiber wird das Fluc nach der
umbaubedingten Zwangsschließung ganz in der Nähe als FLUC 2
und der angeschlossenen FLUC WANNE fortbestehen. Bewegung und
Veränderung wird auch durch die neue modulartige
Container-Architektur symbolisch unterstützt. Das Engagement von
Dynamo erhält daher die Unterstützung des
Innovationspreis-Beirates.
020
Monochrom– die mit
ihrem konsumkritischen Projekt "Nix kaufen, viel sparen?" erneut die
vielfältigen und sich stets erweiternden Spiel- und
Handlungsformen des KünstlerInnenkollektivs vorführen. Der
wirklich postive Aspekt ist das explizite „dagegen sein“
(kauf nix!), speziell in Zeiten des „taktischen
affirmierens“ muss die einfach wirkende Antikonsum-Strategie als
zukunftsträchtige und intelligente Multilayer-
Aktionsleistung
interpretiert werden. Zudem vereint Monochrom auch in diesem Projekt
erneut auf ihre einzigarte Weise verschiedene Medien und Kunstformen zu
einem „zeitlosen“ Output-Mix.
Der
Beirat des diesjährigen Innovationspreises spricht in der
Kategorie "Internationale Projekte" folgenden Projekten seine lobende
Empfehlung aus:
001
Im_flieger für das
mit Frankreich und Rumänien koorganisierte
Tanz-Theater-Performance Projekt "Terrains Fertiles 05". Das Projekt
entwickelte innovative und nachhaltige Wege für internationale
Kooperationen im Bereich Nachwuchsförderung. Darüberhinaus
wurden ungewöhnliche Spielorte für Tanz und Performance
erschlossen.
007
Matsune & Subal
Production für ihr Projekt "store". Die klare Konzeption und
professionelle Durchführung bei reduziertem Einsatz der
ästhetischen Mittel konnte den Beirat ebenso überzeugen wie
die spannende und spielerische Auseinandersetzungen mit den
Themenfeldern "Kunst –Marke -Markt" und die kritische
Hinterfragung zeitgenössischer Kommodifikation. Ein Projekt, das
sich auch durch hohe örtliche Flexibilität auszeichnet, da es
in den verschiedensten Handlungsräumen funktioniert. |