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#WB: quoting Walter Benjamin

 

 


Die partizipative Inszenierung der Konzept- und Medienkünstlerin Alexandra Reill basiert auf der Publikation #WB: quoting Walter Benjamin, die jede/r als Geschenk auf seinem Stuhl vorfand und die den gemeinsam mit dem Publikum lesenden PerformerInnen Kazuko Kurosaki, Agnes Peschta, Alexandra Reill, Joe Remick, Warren Rosenzweig und Klaus Tauber ebenso wie den Media Stations [Karin Gruber, Peter Koger, Sascha Osaka, Lisa Sperber, starsky, Charlotte Zott] als Grundlage diente, sich Leben und Werk Walter Benjamins zu widmen. Gesellschaftliche Strukturen sind ebenso im Umbruch wie zur Lebenszeit Benjamins, und so agiert #WB als ein Reality TV Format, in der die Gruppe zur Gesellschaft wird, um in einer Mischung von Lesung, Diskussion und interaktiver Performance Zusammenhänge und Entwicklungsmöglichkeiten von Demokratie in einem jungen 21. Jahrhundert zu reflektieren.


Projekteinschätzung

#WB konnte 2010 durch die ehrenamtliche Leistung aller Beteiligten und die Kooperation mit dem Jüdischen Theater Austria stattfinden; die Produktionskosten für die Publikation wurden von der Kulturabteilung der Stadt Wien und der Kulturkommission Neubau gefördert. Bei der Wiederaufnahme 2011 erfuhr #WB erneute Unterstützung durch die Kulturabteilung der Stadt Wien und fand im Rahmen des Kulturherbstes Neubau statt. Wieder stellte sich das Projekt als Erfolgsproduktion dar, die im Publikum großen Anklang fand und einer Tournee durch verschiedene Theaterhäuser würdig wäre. Sie wird es jedoch nicht geben, da sie nicht finanzierbar ist. So rezipiert sich #WB wie viele Projekte, die in Wien stattfinden, als symptomatisch dahingehend, als man es vielleicht auch so beschreiben könnte: hochqualitativ, doch existenzgefährdend unterfinanziert.


Biografie/Selbstdarstellung

Die Plattform kanonmedia wurde 1996 von der Konzept- und Videokünstlerin Alexandra Reill gegründet und ist auf experimentelle, künstlerische und soziokulturelle Medienprojekte spezialisiert. Schwerpunkt ist Kulturarbeit unter experimenteller und künstlerischer Verwendung neuer Technologien. Oft basieren die Projekte auf filmischen, interaktiven Dramaturgien und einem Zusammenspiel von Off- und Online-Methoden, oft auf der Basis kollektiv generierter oder partizipativ generierter Inszenierungen. Kommunikation und Transdisziplinarität stellen immer wichtige Aspekte in den Arbeiten dar, und Themen wie die Rolle der/des KünstlerIn in einer heutigen Informationsgesellschaft und die Rückwirkung digitaler Technologien auf die Identitätsbildung des „postmodernen“ Menschen sind ebenso wichtig wie eine Thematisierung von Social Gapping und digitalem Analphabetismus. Kanonmedia agiert im Raum zwischen Kunst, Menschenrechten und Politik.

www.kanonmedia.com