Postzeitungsversandtarif
Wie geht's weiter mit dem Postzeitungsversand? Die IG Kultur Österreich unternimmt erste Schritte zur Neuregelung ab
2002
Neuigkeiten zum Postzeitungsversandtarif von der IG KULTUR ÖSTERREICH
Wie geht's weiter mit dem Postzeitungsversand?
Die IG Kultur Österreich unternimmt erste Schritte zur Neuregelung ab
2002
Nachdem zahlreiche Kulturinitiativen, die eine eigene Zeitung
herausgeben und diese über den begünstigten Postzeitungsversand an
Mitglieder und InteressentInnen verschicken, mit dem Jahr 2001 deutliche
Verschlechterungen (Anhebung der Mindestauflage auf 1000 Stück,
Verteuerung um mehr als 30%) erfahren mussten, steht ihnen ab 2002 eine
ungewisse Zukunft bevor.
Die Regierung von ÖVP und FPÖ hat bereits im Jahr 2000 den Beschluss
gefasst, den Postzeitungsversand in Hinkunft nicht mehr staatlich zu
stützen (1999 noch in der Höhe von öS 900 Mio). Damit ist erneut eine
Belastungswelle zu erwarten, deren genaues Ausmaß heute noch gar nicht
abzuschätzen ist. Dies vor allem deshalb, weil die Unternehmenszentrale
der Österreichischen Post AG zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch keine
Regelung für die zukünftige Handhabung des Zeitungsversandes gefunden
hat. Eines scheint sich jetzt schon abzuzeichnen: Dem
Postzeitungsversand werden neben einer kräftigen Anhebung der Kosten vor
allem striktere Geschäftsbedingungen zugrunde gelegt werden,
einschließlich einer nochmaligen Anhebung der Mindestauflage sowie einer
merklichen Einengung des Kreises der Anspruchsberechtigten (insbesondere
im Feld der gemeinnützigen Organisationen).
Als eine der ersten Interessenvertretungen im NPO-Bereich ist die IG
Kultur Österreich deshalb bereits vor Ostern mit der Postdirektion in
Wien in Kontakt getreten, um in dieser wichtigen Frage erste
Verhandlungen aufzunehmen, die vor allem für die Kulturinitiativen
aufwandschonende Modelle ab 2002 nach sich ziehen sollen. Keine ganz
leichte Aufgabe, denn die Post hat - auch wenn in den nächsten Jahren
noch nicht mit einer direkten Konkurrenz zu rechnen ist - ihre
Wettbewerbsfähigkeit am freien Markt im Auge zu behalten.
Dennoch verliefen die Anfangsgespräche erfolgreich: Die Post hat bereits
zu Jahresbeginn eine externe Beratungsfirma beauftragt, um ein
Tarifmodell zu entwerfen, das bis Jahresmitte vorgelegt sein soll und
anschließend die Zustimmung der Regulationsbehörde sowie der
Preiskommission finden muss. In diesem Zeitraum werden intensive
Gespräche mit den Interessenvertretungen geführt, um in die Empfehlungen
an die Post die Anliegen und Erfahrungen aus der Praxis einfließen zu
lassen. Der Wunsch der IG Kultur Österreich, dass dem Versand von
Kulturzeitungen besondere Beachtung zu schenken ist, könnte dabei nach
Auskunft der Postdirektion Rechnung getragen werden, indem man den
Kulturbereich als eigenen Cluster für dieses Tarifmodell entwickelt.
Damit erfährt auch die Mitgliedschaft bei der IG Kultur Österreich eine
wichtige Aufwertung. Denn mit der Zugehörigkeit zum Netzwerk der
Kulturinitiativen wird eine gewisse "Gütekennzeichnung" (im bildhaften
Sinne) ausgewiesen, auf deren Basis eine Berechtigung zur
Inanspruchnahme von günstigeren Tarifen begründet werden könnte, die von
der IG Kultur Österreich als vielleicht zukünftige Vertragspartnerin der
Österreichischen Post AG noch in diesem Jahr auszuhandeln sind.
Wir werden über den weiteren Verlauf der Verhandlungen in den nächsten
Ausgaben des MIF berichten.
+++
Martin Wassermair
IG Kultur Österreich
Viktorgasse 22/8
A-1040 Wien