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Klassismus im Kunst- und Kulturbetrieb

Klassenverhältnisse im Kunst- und Kulturbetrieb sichtbar zu machen, sie aufzubrechen und Veränderungen herbeizuführen, ist ein Schwerpunkt, den sich die IG Kultur Wien für die kommende Zeit gesetzt hat.

Dazu finden in unregelmäßigem Abstand Workshops und Klassismus-Stammtische statt.

Klassismus-Stammtisch und Workshops

Am 3. Juli 2024 fand ein erster Workshop und Stammtisch im Flucc statt. Da haben wir uns mit klassistischen Einlassungen in der Kulturpolitik, in Förderstrukturen, in der Ausbildung und in der Produktion von Kunst und Kultur auseinandergesetzt. Vor allem haben wir aber darüber diskutiert, was sich ändern muss, damit auch Menschen, die zum Beispiel über wenig finanzielle Ressourcen verfügen, die aus der Arbeiter*innen- oder Armutsklasse kommen, als Kunst- und Kulturschaffende tätig sein zu können.

Forderungen an die Kulturpolitik sind zum Beispiel:

  • eine Umverteilung von Macht in Beiräten und Entscheidungsgremien,
  • ein höheres Kulturbudget und dessen Umverteilung oder
  • die Überarbeitung der Förderrichtlinien in Hinblick auf Klassismus.

Am 20. November 2024 geht der Klassismus-Stammtisch in die nächste Runde. Wir laden euch sehr herzlich dazu ein:

Mittwoch, 20.11.2024 um 19:00 Uhr ins Hinterzimmer des Cafés CI am Yppenplatz.

Leider ist die angekündigte Gästin Rosa Reitsamer krank geworden und hat ihre Teilnahme abgesagt. Wir haben uns daher vorgenommen, eure Geschichten in den Fokus des Treffens zu rücken. Nehmt eure Erfahrungen mit und erzählt uns, wann und wie ihr schon mit Klassismus in Berührung gekommen seid, was sich Euer Meinung nach in den Förderstrukturen am dringendsten ändern muss, und helft uns, Strategien zu entwickeln, um das Thema aus dem Schatten ins Licht zu holen.

Im Anschluss gibt es die Möglichkeit, sich auszutauschen und zu vernetzen.

Unser Stammtisch ist ein offenes Austausch- und Vernetzungstreffen für interessierte Personen, die im Kunst- und Kulturbetrieb tätig sind, von Klassismus betroffen waren oder sind, die über wenig finanzielle Ressourcen verfügen, die sich das Kunstschaffen nicht so leicht leisten können, denen ein relevantes soziales Netzwerk fehlt usw.

Wir freuen uns auf euer Kommen!

 

Weiterlesen und -hören

Interview:

Klassismus war bereits Thema im Rahmenprogramm des Preises der freien Szene 2023. Im Katalog zum Preis gab es dazu ein
►Interview mit Betina Aumair und Julischka Stengele zum Thema „Förderungen auf klassenbezogene Ausschlüsse prüfen!“ zu lesen.

Podiumsdiskussion im Radio:

►Klasse haben: über Klassismus im Kulturbetrieb sprechen
Aufzeichnung der Podiumsdiskussion „Klasse haben: über Klassismus im Kulturbetrieb sprechen“ bei der Verleihung des Preises der freien Szene Wiens am 19.10.2023.
Viele Künstler*innen und Kulturarbeiter*innen können von der Kunst nicht leben. Wer hat ein finanzielles Polster oder kann auf Zuschüsse der Familie hoffen? Wer fühlt sich in Konzertsaal und Galerie wie zu Hause? Wer muss Lohnarbeit und Kulturarbeit unter einen Hut bringen? Zu diesen Fragen diskutierten Betina Aumair (Literaturwissenschafterin, Autorin), Araba Johnston-Arthur (Sozialwissenschafterin, Kulturarbeiterin) und Susi Rogenhofer (IG Kultur Wien) moderiert von Ivana Pilić (D/Arts).

Buchtipp:
Betina Aumair, Brigitte Theißl: Klassenreise. Wie die soziale Herkunft unser Leben prägt.
►Informationen zum Buch und zu den Autorinnen
►Bestellmöglichkeit im Shop des ÖGB-Verlags