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Freie Radios. Standard online

Freie Radios gründen Genossenschaft

 "Alternative zu Antennenverbund und Mediaprintkette"  


Der Standard-online, 25.04.2001


"Freies Radio Innsbruck" kämpft weiter um Privatradiolizenz

Die freien Radios rücken enger zusammen. Im Zuge der Neuvergabe von 23
Privatradiolizenzen haben sich zehn nichtkommerzielle Radioprojekte zur
Genossenschaft "Alternativer Medienverbund" zusammengeschlossen und
zahlreiche Lizenzen in ganz Österreich beantragt, teilte der
Medienverbund am Dienstag in einer Aussendung mit.

Das neue Privatradiogesetz, das den weitgehenden Fall der
Beteiligungsgrenzen für Medienunternehmer an privaten Radioveranstaltern
gebracht hat, verschärfe die Konzentration auf dem österreichischen
Medienmarkt, so die Begründung für den Schritt. Meinungsvielfalt aber
vermissen die nichtkommerziellen Radios. Mit dem Alternativen
Medienverbund werde man daher "die einzige Alternative neben
Antenneverbund und Mediaprintkette" bieten. Darüber hinaus räume man
sich so die Möglichkeit ein, im Rahmen der Lizenzierungsverfahren im
etwaigen Konfliktfall als Klagspartei aufzutreten, erklärte Thomas
Thurner von Orange 94.0 zur APA.

Sender gehen davon aus, dass sie Lizenz wiederbekommen

Mit von der Partie sind der Freie Rundfunk Oberösterreich (FRO), das
Wiener Orange 94.0, Radio Agora (Kärnten), Radio Helsinki (Graz), das
niederösterreichische Radio Aufdraht (derzeit ohne Lizenz), das GymRadio
in Hollabrunn, die Radiofabrik in Salzburg, das Vorarlberger ProTon
(Vorarlberg), Freirad in Innsbruck sowie das Freie Radio Salzkammergut.
FRO, Orange 94.0 und Agora zählen zu jenen 23 Sendern, die seit Anfang
des Jahres nur mit befristeten Lizenzen arbeiten und haben - unabhängig
vom Alternativen Medienverbund - wieder "ihre" Zulassungen beantragt.

Die drei Sender gehen davon aus, dass sie diese wieder erhalten werden.
Thurner verwies auf Relaunches und Gesellschafterwechsel bei zahlreichen
Privatradios in den vergangenen drei Jahren. "Wenn die Freien Radios mit
ihrer Solidität und ihrer finanziellen und gesellschaftsrechtlichen
Kontinuität das nicht zugesprochen kriegen, wie will die Behörde dann
umgehen mit den ganzen Radios, die dauernd Gesellschafter und
Programmschemata ändern?" (APA)  

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