Preise der freien Szene 2019 gehen an: ARGE Räume - HOR 29 Novembar - Kultur for President
Am 16. Oktober fand im Fluc am Praterstern die Preisverleihung statt.
Der von der IG Kultur Wien ausgelobte Preis der freien Szene Wiens 2019 ging an:
ARGE Räume.
Die Förderpreise wurden an HOR 29 Novembar und Kultur for President verliehen.
Die Preisträger*innen:
ARGE Räume
Mit der ARGE Räume wurde eine Plattform geschaffen, wo sich Räume über ihre aktuellen Situationen austauschen und gegenseitig unterstützen können. Die Plattform erhebt den Anspruch, künstlerische und emanzipatorische Potentiale gesellschaftlicher Zusammenkünfte zu fördern und hat wenig Lust darauf, die Energie in nervenaufreibenden, bürokratischen Prozessen zu verbraten. Solidarische Vernetzung soll uns dabei helfen, sich auf den Kern unserer Tätigkeiten zu konzentrieren, synergetische Effekte
zu nutzen und schnell füreinander einzustehen, sollte dies je notwendig sein. Als Formate nutzen wir hierzu derzeit neben Arbeitsgruppen- und Koordinationstreffen vor allem auch regelmäßige offene Stammtische.
HOR 29 Novembar
Der HOR 29 Novembar singt seit 2009 in 18 Sprachen, versucht, die Breite der unterschiedlichen Szenen, die Zugänge und Kulturpraktiken als produktive Komplikation in den öffentlichen Raum zu tragen. Er nimmt an zahlreichen Aktionen, Interventionen, Demonstrationen sowie Konzerten und Performanceprojekten teil. Den Förderpreis der freien Szene Wiens bekam der HOR 29 Novembar für das von ihm veranstaltete „Festival alternativer Chöre (FAC)“, das „den großen Austausch“ zum Ziel hat: Den Austausch von Chören untereinander und den Austausch mit dem Publikum.
Kultur for President
Kultur for President ist in erster Linie ein Zusammenschluss von Aktivist*innen aus der elektronischen Musikszene Wiens und gründete sich zu den Präsidentschaftswahlen 2016. Die Initiative zielt darauf ab, das
politische Bewusstsein im Kulturbereich zu schärfen, Akteur*innen der Szene zu vernetzen und sich öffentlich gegen rechtsextreme Ideen zu äußern. Seit Dezember 2018 ist Kultur for President auch immer wieder
bei Demonstrationen mit einem Rave-Block vertreten.
Business as usual? Die freie Kulturszene zwischen Prekariat, Ehrenamt und Privileg
Vor der Preisverleihung diskutierte ein prominent besetztes Podium über das Thema soziale Gerechtigkeit und Fair Pay im Kulturbereich. Wie können strukturelle Veränderungen konkret eingeleitet werden? Und was braucht es dafür abseits von mehr finanziellen Mitteln?
Eine Audio-Zusammenfassung der Diskussion ist in Arbeit.
Der Preis der freien Szene Wiens
Die IG Kultur Wien vergibt seit 2004 durch die Stadt Wien finanzierte Preisgelder an Projekte der freien Szene Wiens. Wie schon in den letzten Jahren wurden auch heuer der mit 3000 Euro dotierte Preis der freien Szene Wiens sowie je zwei mit 2000 Euro dotierte Förderpreise vergeben. Die partizipativ vergebenen Preise fokussieren den Blick darauf, was in der Stadt Wien abseits von hoch subventionierter und institutionalisierter Kultur stattfindet. Als Trophäen gab es diesmal Porzellanteller der Hollyaroh-Porzellanmanufaktur mit dem „IG-Kultur-Wien-Monster“ und einem Hauch goldenen Glitzer des Widerstands der Vielen.
Wesentliche Zielsetzungen des Preises der freien Szene Wiens sind die verstärkte Sichtbarmachung, Vernetzung und Anerkennung unabhängiger, selbstverwalteter Kunst- und Kulturarbeit, die in der Regel unter prekären Bedingungen entsteht.
Preisverleihung und Diskussion in unserer Radio-Orange-Sendereihe frei*raum*kultur zum Nachhören:
https://cba.fro.at/430293
Alle Fotos: Selina Baumgartel