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Stadt des Kindes: Politik der Abrissbirne statt sozialer und kultureller Projekte in Wien!

Der (Teil)Abriss der Stadt des Kindes (SdK), im 13. und 14. Wiener Gemeindebezirk gelegen, ist gegenwaertig voll im Laufen. IG KULTUR WIEN Vorstandsmitglied Willi Hejda fragt sich, wo das Bekenntnis der Stadt Wien zu kultureller Vielfalt und sozialem Lebensraum geblieben ist.

Besondere Dienstbarkeit fuer die OEffentlichkeit durch teure Badeclubs?
Das einstige soziale Vorzeigeprojekt SdK, das 1970 von Anton Schweighofer entworfen worden war, soll in Luxuswohnungen umgewandelt werden. Die ARWAG (Wohnen und Arbeiten in Wien, Aktiengesellschaft), die das Gelaende um 4,7 Millionen Euro im Fruehjahr 2006 von der Stadt Wien gekauft hat, schreibt in ihrem Leitbild zwar, dass sie 'zur Belebung der Stadt und zur Erhoehung der Lebensqualitaet ihrer Bewohner' baue und arbeite. Fuer das neue Projekt der ARWAG wurde aber der von der Stadt Wien bei der Ausschreibung ausdruecklich verlangte Grundsatz der besonderen Dienstbarkeit fuer die OEffentlichkeit vergessen und reduziert sich in der Vorstellung der ARWAG/ Mischek Gruppe auf luxurioese 300,- Euro Jahreskarten fuer die Nutzung eines sich auf dem Areal befindlichen Schwimmbades, in Verwaltungsform eines Badeclubs.

Kein Freiraum fuer Kulturinitiativen
Die Stadt Wien schweigt bislang zu den gegenwaertigen Vorgaengen, obwohl statische Gutachten zum Abriss fehlen und oeffentliche Kritik an der Vorgangsweise der ARWAG/Mischek Gruppe immer lauter wird. Diese Politik, Seitens der Stadt Wien nicht zum ersten Mal an den Tag gelegt, kann als eine Politik der Abrissbirne bezeichnet werden. Denn waehrend unzaehlige kulturelle Initiativen Raum fuer gemeinnuetzige und nicht kommerzielle Projekte benoetigen, wird zeitgleich hochwertiger kultureller Lebensraum zugunsten neuer Spekulationsobjekte durch die Stadtverwaltung und SpekulantInnen vernichtet.
Hejda abschlieÃüend: Wie lange noch belaesst es die Stadt Wien bei ideeller Unterstuetzung fuer die vielen kleinen und mittleren Kulturinitiativen?


Die IG KULTUR WIEN fordert daher:

- Einen sofortigen Stopp der Abrissarbeiten
- Eine Rueckkehr der ARWAG/ Mischek Gruppe an den Verhandlungstisch
- Ein politisches Bekenntnis der Stadt Wien zu den in der Ausschreibung des Projekts ausdruecklich verlangten hohen Dienstbarkeit fuer die Oeffentlichkeit des Bauvorhabens.
- Eine Auseinandersetzung mit und eine Aufarbeitung der Geschichte sozialdemokratischer Staedteplanung seitens der Wiener Stadtregierung.
- Den Erhalt sowie Wiederaufbau der teilweise zerstoerten und weltweit anerkannten Architektur der SdK.
- Eine kulturelle und soziale Nutzung des Areals unter Einbeziehung der Bevoelkerung, kultureller Vereinen und interessierter Initiativen.
- Genug der leeren Worte, genug der zerstoererischen Taten!


18.09.2008




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