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Umfrage über Förderungen und Fair Pay

Können Kulturvereine mit ihrer Förderung Fair Pay zahlen? Mit einer Blitzumfrage haben wir Erfahrungen unserer Mitglieder erfragt. Hier sind die Ergebnisse.

Wir haben unsere Mitglieder gefragt, ob ihre Förderungen der Stadt Wien Kultur 2021 in der beantragten Höhe oder nur zum Teil bewilligt wurden – und ob sich damit die Bezahlung von Mitwirkenden nach Fair-Pay-Sätzen ausgeht.
32 Mitglieder haben an der Blitzumfrage teilgenommen. Vielen Dank für eure Beteiligung!

Überwiegend reduzierte Budgets
34 % der Teilnehmenden haben den angesuchten Betrag bewilligt bekommen. Fast doppelt so viele erhielten jedoch nur eine Förderung in reduziertem Umfang: Bei 66 % wurde weniger bewilligt.
Dabei wurde bei 38 % der Vereinen um bis zu 1/4 weniger bewilligt,
52 % erhielten bis zur Hälfte des angesuchten Betrags weniger,
bei 10 % war es bis zu 3/4 weniger.

Gekürzte Honorare und Ehrenamt
Wir wollten wissen, welche Konsequenzen die Vereine und Kulturarbeiter*innen aus der Reduzierung ihres kalkulierten Budgets gezogen haben.

76 % von ihnen haben nur Teile des Projekts umgesetzt.
Fast 62 % der Vereine haben Honorare und Gehälter gekürzt.

Das heißt, einige Mitglieder mussten trotz des Verzichts auf Teile ihrer Projekte immer noch bei Honoraren bzw. Gehältern sparen.
Einige Teilnehmende kommentierten, dass sie aufgrund des fehlenden Budgets ihre eigene Arbeit nun ehrenamtlich verrichten.

Fair Pay beantragen? „Unrealistisch“
Zum Schluss haben wir gefragt, ob die Mitglieder mit Fair-Pay-Sätzen für Honorare bzw. Personalkosten um die Förderung angesucht haben.

59 % haben dies mit Ja beantwortet, 41 % mit Nein. Als Gründe für ein „Nein“ gaben 23 % an, dass sie sich mit Fair Pay nicht auskennen,
31 % der Vereine und Kulturarbeiter*innen befürchteten, keine Förderung zu bekommen, wenn sie mit Fair-Pay-Sätzen ansuchen.
Weiteren 31 % erschien es „unrealistisch“, angesichts des verfügbaren Kulturbudgets bzw. angesichts der Differenz zu ihrer bisherigen Förderung, mit Fair-Pay-Sätzen zu beantragen.


Unser Fazit

  • Es bedarf dringend einer Erhebung des Fair-Pay-Gaps für die freie Szene in Wien, also der Differenz zwischen dem tatsächlichen Bedarf für Honorare und Gehälter nach Fair-Pay-Sätzen und den realen Förderungen!
  • Fördergeber*innen müssen bei Förderausschreibungen und Formularen transparent machen, dass Honorare und Personalkosten nach Fair-Pay-Modellen berechnet werden sollen.
  • Fair Pay braucht mehr Budget! Als Zwischenschritt sollte anhand der eingereichten Mehrbedarfe für Fair Pay der Fair-Pay-Gap für Wien erhoben werden.
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Text: #FairPay – "Welche Arbeit gehört nicht fair bezahlt?"