D.O.M.L. Dokumentationsstelle für ost- und mitteleuropäische Literatur
1. Wer seid ihr, was macht ihr .....?
Dokumentation von Literatur- und Kulturzeitschriften aus Periodika über die Literaturen Mittel- und Osteuropas, um so Journalisten eine schnelle Orientierungshilfe über ein bestimmtes Thema oder einen bestimmten Autor zu geben. Gleichzeitig soll die Dokumentationsstelle eine wichtige Quelle für Literaturwissenschaftler sein, die Rezeption eines Autors oder einer literarischen Gruppe aufzuarbeiten und in einem größeren Rahmen die Besonderheiten dieses Diskurses zu erfassen. (z.B. die Bedeutung des Holocaust in den einzelnen Literaturen)
- Dokumentation der Literaturen in den Landessprachen, um so eine zuverlässige Auskunftsstelle für Nachfragen über neue Erscheinungen, Strömungen und Autoren in den betreffenden Ländern für Kulturmanagement und Presse in Österreich zu sein. Damit soll die Möglichkeit gegeben werden, jedem, der nicht über die entsprechenden sprachlichen und kulturellen Kenntnisse verfügt, eine entsprechende Orientierungshilfe zu geben. Dazu wird es notwendig sein, eng mit Bibliotheken und Universitätsinstituten in Österreich und in den entsprechenden Ländern, sowie auch mit den Literaturinstituten an den Akademien der Wissenschaften zusammenzuarbeiten. Bei den Literaturzeitschriften aus Ost- und Mitteleuropa sollte sich die Dokumentationsstelle nur auf die wichtigsten, die sonst in keiner anderen Bibliothek in Wien zu bekommen sind, konzentrieren. Der Feuilletonteil der Tagespresse und auch der der im Internet zugängigen Wochen- und Monatszeitschriften wird von der Dokumentationsstelle drei Mal in der Woche als Linksammlung zusammengestellt. Diese kann auf der Homepage www.doml.at als Internationale Presseschau kostenlos abonniert werden.
- Auswertung der Literaturzeitschriften nach AutorInnen und Themen
- Sammeln von belletristischen Neuerscheinungen (Primärliteratur) aus Ost- und Mitteleuropa
- Bereitstellung von Informationen und Orientierungshilfen für diejenigen, die der entsprechenden Landessprache mächtig sind. In Wien gibt es große ImmigrantInnengruppen aus dem früheren Jugoslawien und aus Polen, aber auch zahlenmäßig kleinere aus allen Ländern Mittel- und Osteuropas. Da politisch die Türkei zu einem Beitrittskandidat geworden ist, kann eine europäische Kulturpolitik nicht, ohne die Türkei einzuschließen, gedacht werden. Die Literaturen Südosteuropas standen immer im engen Kontakt mit der osmanischen Literatur und werden durch diesen Kontext erst wirklich verständlich. So kommen die Zuwanderer aus der Türkei als InteressentInnenkreis dazu, denn diese haben - wie auch die aus dem ehemaligen Jugoslawien und aus Polen - oft nicht die Möglichkeit die Literatur ihres Landes kontinuierlich zu verfolgen, obwohl durchaus das Bedürfnis dazu besteht. Diesen sollte ein entsprechender Überblick gegeben werden und auch gezeigt werden, wo sie in Wien diese Literatur bekommen können. Dies ist gerade für Jugendliche wichtig, da sie in ihrer österreichischen Schulausbildung kaum etwas über ihre Literaturen erfahren. Hier besteht ein wichtiger Anknüpfungspunkt zur Zusammenarbeit mit dem Integrationsfonds der Stadt Wien. Auf Bundesebene gibt es leider noch nicht das Ressort Integration. Außerdem ist die Präsentation gegenwärtiger Schriftsteller aus den Ländern, aus denen besonders viele MigrantInnen nach Wien gekommen sind, für die StudentInnen der entsprechenden Philologien eine wichtige Ergänzung.
Wir führen folgende Veranstaltungsreihen:
1. AutorInnen aus Ost- und Mitteleuropa. Festival
2. Europäisches Philosophisches Forum in Zusammenarbeit mit der Stadt Wien
3. Linguistik und Literaturwissenschaft in Mittel- und Osteuropa. Diese Reihe ist eine wichtige Ergänzung, um die literarischen Veranstaltungen wissenschaftlich zu vertiefen und zugleich eine Verbindung zu den Literatur- und SprachwissenschaftlerInnen in Österreich herzustellen.
4. Konferenzen über PolitikerInnen, PhilosophInnen und SchriftstellerInnen
- Förderung wissenschaftlicher Arbeiten sowohl monographischen Charakters als auch komparativistischer Natur
- Wir bauen eine neue Homepage auf, die mit einer Datenbank zur ost- und mitteleuropäischen Literatur verbunden sein wird. Für dieses Projekt, das von der Zentraleuropäischen Initiative gefördert wird, haben wir schon starkes Interesse von Seiten der Nationalbibliothek signalisiert bekommen.
- Sammeln von Sekundärliteratur (Literaturwissenschaftliche Arbeiten). Hier bahnt sich eine Zusammenarbeit mit der Slawistik der Universität Wien an, wodurch die Diplomarbeiten und Dissertationen auf CD-Rom gesammelt werden können.
- Wissenschaftliche Konferenzen zur gegenwärtigen Literatur
- Präsentationen neuer Autoren und Werke, KritikerInnendiskussionen zum Diskurs über gegenwärtige europäische Literatur
- Übersetzung neuer AutorInnen und Werke
- Gründung einer literarischen elektronischen Gesellschaft Ost- und Mitteleuropas oder eines Webmagazins
- Zusammenarbeit mit Schriftsteller- und Übersetzungsverbänden vor Ort, mit Vereinen und Initiativen im Bereich multikultureller Integration und mit literarischen Festivals
Die AutorInnenveranstaltungen der vergangenen Jahres können dokumentiert werden, denn es liegt sowohl professionelles Bildmaterial vor als auch bisher unpubliziertes Textmaterial, so das eine ansprechende Publikation erstellt werden kann.
Die folgenden drei Punkte wären längerfristig sehr wünschenswert, denn gerade die fehlende Tondokumentation ist bisher eine entgangene Chance.
- Herausgabe einer halbjährlichen Zeitschrift mit Texten aus Mittel- und Osteuropa in Originalsprache und Übersetzung, sowohl belletristische, als auch literaturwissenschaftliche.
- Phonothek. Tonaufnahmen der auftretenden AutorInnen. Schwergewicht Lyrik.
- Mehrtätige Workshops mit ÜbersetzerInnen und AutorInnen in den betreffenden Ländern
2. Warum seid ihr Mitglieder bei der IGKW?
Weil im Vorstand Literatur, Literaturinitiative und Autoren nicht vertreten wäre und unter unseren Mitglieder durchaus wichtige, um nicht zu sagen berühmte Größen zu finden sind.
3. Wünsche/Erwartungen/Forderungen an die Kulturpolitik der Stadt Wien
Eine rotgrüne Kulturpolitik, also vom roten Wien zum rotgrünen hier gibt es eigentlich seit 1934 ein absolutes Gap, wir wollen als Bestandteil der freien Szene eine andere Kultur entwickeln als die gut bürgerliche, die in der Wiener Moderne ihr Golden Age sieht, sondern ein Zusammengehen von Punk- und Freiraumszene mit dem Arbeitermilieu.