Preisträger*innen 2022
Am 27. Oktober 2022 wurde im Fluc der Preis der freien Szene verliehen.
Die IG Kultur Wien vergibt seit 2004 drei durch die Stadt Wien finanzierte Preise an Projekte der freien Szene Wiens. Sie werden partizipativ von den Mitgliedern der IG Kultur Wien und den Einreicher*innen vergeben und fokussieren den Blick darauf, was in der Stadt Wien abseits von hoch subventionierter und institutionalisierter Kultur stattfindet.
Der Preis der freien Szene Wiens 2022, dortiert mit 3.000 Euro, ging an
Queer Museum Vienna: Queer Museum Vienna @ Volkskundemuseum
Das Queer Museum Vienna ist zu Gast im Volkskundemuseum Wien. Es fragt, wie sich queere künstlerische Arbeiten, Kultur und Lebensweisen zur Volkskunde und deren Musealisierung verhalten. Ziel ist es, Ausblick auf ein projektiertes zukünftiges Haus für queere Kulturgeschichte und Kunst in Wien zu geben. Wien bekommt also ein queeres Museum. Weil es verwunderlich ist, dass es das noch nicht gibt.
Queere Menschen sind schon immer Teil der Gesellschaft. Genauso sind es Künstler*innen, die ihre Identität außerhalb der Heteronormativität verhandeln.
Seinen (durchaus widersprüchlichen) Namen als etablierte Institution nimmt es schon jetzt an: Die Gründung eines Museums stellt klar, dass queere Kunst, Kultur, Forschung und Geschichte sowie aktuelle queere Fragestellungen diesen Platz brauchen und ihn sich jetzt nehmen.
Zwei Förderpreise der freien Szene, dotiert mit je 2.000 Euro, gingen an:
Kollektiv Red Edition: City of Whores
Mit dem im Rahmen von Red Rules Vienna zum Thema Sexarbeit multidisziplinär entwickelten Stück City of Whores vereinte das Kollektiv Red Edition – Migrant Sex Workers Group Theater und Performance, Tanz, politische Arbeit und queere Bildwelten. City of Whores brachte unterschiedliche Zugänge und Perspektiven von Sexworker*innen, Pro-Sexwork-Aktivist*innen, Künstler*innen, Performer*innen und Autor*innen zusammen. Das neunköpfige Ensemble verwandelte das F23 in Liesing in einen babylonischen Tempel, in dem historische Zuschreibungen auf aktuelle Fragestellungen trafen. Im Stück verschwammen historische Textflächen mit Erzählungen von Sexarbeiter*innen heute.
Christine Baumann: Kunstzelle mit Programm
Die KUNSTZELLE, eine ehemalige Telefonzelle, ist seit 2006 Raum für künstlerische Installation und Intervention. Wegen der Sanierung am ursprünglichen Standort im Hof des WUK ist die KUNSTZELLE seit April 2022 Gast auf dem Vorplatz des MuseumsQuartiers. Bis heute haben sich 70 Künstler:innen die Zelle zum Spielfeld genommen, ihre anspruchsvollen Projekte verwirklicht und den Ort immer wieder neu ausgelotet. Christine Baumann ist Initiatorin und kuratiert das Programm, seit 2022 gemeinsam mit Pablo Chiereghin.
Das war die Preisverleihung samt vorangegangener Podiumsdiskussion und Konzert von Tini Trampler & Playbackdolls am 27. Oktober 2022 im Fluc
fotografiert von Iklim Doğan
Die Preisverleihung im Radio
Die Preisverleihung und einen Teil der Podiumsdiskussion über Fair Pay in der Kulturarbeit gabs in unserer Radiosendung Frei*Raum*Kultur am 3. November auf Radio ORANGE 94.0 zu hören.
Jetzt online nachhören: https://cba.fro.at/582638