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Serviceagentur „Kreative Räume Wien“ nimmt Tätigkeit auf

Die Agentur Kreative Räume Wien wurde 2016 durch die Stadt Wien eingesetzt. Ursprünglich wurde der Plan, eine Agentur zur Leerstandsnutzung ins Leben zu rufen, bereits 2010 im Regierungsübereinkommen der Stadt Wien zwischen SPÖ und Grünen festgelegt.

Die Ausschreibung erfolgte in der ersten Jahreshälfte 2015 über die MA 7.
Laut Ausschreibung soll die Agentur zur Leerstandsaktivierung beitragen, eine Schnittstelle zwischen Raumsuchenden und Raumbietenden darstellen und als erste Anlaufstelle fungieren. Weitere Ziele sind Sichtbarmachung und Information für Zwischen- und Nachnutzung sowie Lobbying, Information und Beratung für Nutzer_innen und der Aufbau einer Dokumentationsdatenbank. Die gesamte Ausschreibung kann hier nachgelesen werden.

Aus dem zweistufigen Bewerbungsverfahren gingen ging ein Team rund um Sonja Schön und Ula Schneider von SOHO in Ottakring und das Ingenieur- und Designbüro Kohlmayr/Lutter/Knapp als Siegerinnen hervor. Die Agentur ist den Bereichen Stadtenwicklung, Finanzen (und damit verbunden: depature, dem Kreativzentrum der Wirtschaftsagentur Wien) sowie dem Kulturbereich unterstellt. Zuständige Stadträdt_innen für die Agentur sind somit Maria Vassilakou (Stadtentwicklung), Renate Brauner (Finanzen) und Andreas Mailath-Pokorny (Kultur).

Eine Steuerungsgruppe seitens der Stadt Wien, die sich aus Mitarbeiter_innen der drei verantwortlichen Geschäftsgruppen zusammensetzt, ist in regelmäßigem Austausch mit der Agentur um die gewünschte Ausrichtung der Agentur und die Aufträge seitens der Stadt zu besprechen. Die Agentur ist auf drei Jahre bestellt und hat ein Budget von 150.000 Euro jährlich zur Verfügung.

Als IG Kultur Wien fordern wir die Einbindung und Finanzierung des Nutzer_innenbeirats, der sich im Juni konstituiert hat. Wir sind der Ansicht, dass es starke Stimmen der Nutzer_innen geben muss, damit nicht Gruppen und Inhalte leer ausgehen, die so auch schon wenig gehört werden und wenig Raum bekommen. Damit auch jene Leerstand nutzen können, die weniger (Macht-)Ressourcen haben und nicht kommerziell verwertbar sind.

Link zur webseite: https://www.kreativeraeumewien.at/

 

 

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Ältere Beiträge zum Thema „Agentur Leerstandsnutzung“:

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Agentur für Zwischennutzung

 

Im rot-grünen Koalitionsprogramm der Stadt Wien ist eine 'Agentur für Zwischennutzung' festgeschrieben. Die IG Kultur Wien bezieht im Sinne der potentiellen Nutzer_innen von Leerstand Position, um einen sinnvollen städtischen Umgang mit Leerstand zu erreichen.

 

Um- und Weiternutzung statt Zwischennutzung

 

Eine 'Agentur für Zwischennutzung' greift zu kurz, denn nicht alle Nutzer_innen haben nur Interesse an einer temporären, zeitlich begrenzten Nutzung von Leerstand. Für viele ist es notwendig, einen Raum über lange Zeit bespielen zu können, um ihr Projekt erfolgreich durchführen zu können.

Ein sinnvolles städtisches Leerstandsmanagement muss verschiedene Nutzungsarten und Bedürfnisse aufnehmen können. Dazu ist es notwendig den Fokus auf den Bedarf zu legen.

Ob hierzu der politische Wille vorhanden ist, ist noch unklar. Es besteht die Vermutung, dass mit der 'Agentur für Zwischennutzung' lediglich eine nett ausschauende 'innovative' Verwertungsoption für Spekulationsobjekte geschaffen werden soll. So wird vor allem die „Creative Class“ als Kooperationspartner in der Leerstandsnutzung gesehen. Sie soll der Motor und Pionier sein, um mit der Nutzung von bisher leerstehenden Räumen einzelne Straßen und Grätzel aufzuwerten. Damit würden langfristig die Interessen der Immobilienwirtschaft – nämlich Grundstückspreis- und Mietkostensteigerung - über den Bedarfe der Stadtbewohner_innen gesetzt.



Ein sinnvolles und nachhaltiges Leerstandsmanagement sollte jedoch eine gesamtstädtische Perspektive einnehmen und im Sinne einer „Stadtgestaltung von unten“ eine breite Interessen- Schnittstelle darstellen. Auch für Personen und Gruppen, die nicht kommerziell arbeiten und wenig Ressourcen haben sich im stadtpolitischen Diskurs Gehör zu verschaffen, sollten über diese Schnittstelle Möglichkeiten (und damit Raum) geschaffen werden.

Dieses Leerstandsmanagement muss ressortübergreifend sein, parteipolitisch unabhängig und Nutzer_innengruppen grundsätzlich und angemessen einbeziehen.

Die IG Kultur Wien wird weiterhin versuchen diesen Forderungen Gehör zu verschaffen, um ein sinnvolles Leerstandsmanagement in Wien zu ermöglichen. Die Empfehlungen an die Stadt Wien sind ausführlich in dem zweiten Teil der  Studie 'Perspektive Leerstand'   aufgeführt, die zum freien download bereit steht.


Zur Zeit finden außerdem Gespräche mit Politiker_innen statt.